Arbeit 4.0: Wie sieht der Arbeitsplatz der Zukunft aus?
Die Welt, wie wir sie kennen, wird sich verändern. Vor 268 Jahren hat die Welt schon angefangen sich durch die erste industrielle Revolution zu ändern. Die Entwicklung der Dampfmaschine hat die Tür zur Industrialisierung in Manufakturen geöffnet und dadurch Hungerkatastrophen verhindert. 120 Jahre später kam die Industrie 2.0 mit der Macht von Elektrizität und Fließband. Dadurch wurde die Massenfertigung ermöglicht. Die Industrie 3.0 begann im Jahr 1960. Dort automatisierte der Einsatz von Elektronik und IT erstmals weitgehend die Produktion. Und heute sind wir mitten in der vierten Revolution der Arbeitswelt – Industrie 4.0 und Arbeit 4.0. Unter diesen Schlagwörtern versteht man Strategien zur Modernisierung, die die Arbeitswelt neu gestalten wollen. Das sind z. B. Umbrüche in der Produktionsweise, aber auch in der gesellschaftlichen und beruflichen Arbeitsteilung und den Arbeitsverhältnissen.
Flexibilisierung der Arbeit
Flexible Arbeitszeiten und -orte
Mit der Steigerung des globalisierten Umfeldes, in dem man in multinationalen Teams über verschiedene Zeitzonen arbeitet, wünschen sich die Beschäftigten die Arbeitszeit freier mitbestimmen zu können. Nicht nur die Arbeitszeit, sondern auch der Arbeitsort werden abwechslungsreicher. Das mobile Arbeiten, z. B. auf Reisen oder im Homeoffice, wird immer in mehreren Bereichen den festen Arbeitsplatz im Büro ablösen. Die Beschäftigten können dadurch von beliebigen Orten mithilfe von Laptop, Tablet oder Smartphone über das mobile Netz ihre Arbeit unabhängig von festen Arbeitszeiten und Arbeitsplätzen erledigen.
Durch Digitalisierung können Arbeitsprozesse und -bedingungen flexibler sein. Um Arbeit 4.0 möglich zu machen, sollte das Arbeitszeitgesetzt (ArbZG) modernisiert werden. Die aktuellen Regelungen der Arbeitszeit sind noch zu starr und daher nicht für eine zunehmend digitalisierte Arbeitswelt geeignet.
Flexible Beschäftigungsformen
Nicht nur die Arbeitszeit und der Arbeitsort, sondern auch die Arbeitsformen werden sich durch den digitalen Wandel verändern. Flexible Beschäftigungsformen wie Befristungen, Zeitarbeit, Teilzeit und agile Arbeit gewinnen an Bedeutung. Sie bieten die Möglichkeit, schnell und dynamisch auf Veränderungen zu reagieren und sich rasch daran anpassen zu können. Dadurch erhöht sich die Kundenzufriedenheit. Durch die Übergabe von Verantwortung und flexiblere Organisationsstrukturen wächst auch die Motivation der Mitarbeiter und schafft Raum für Innovationen.
Digitaler Arbeitsplatz
Informations- und Kommunikationstechnologien (ITK) wie mobile Endgeräte, kollaborative Plattformen, Konferenzsysteme oder Cloud- Dienste nehmen bei beruflichen Tätigkeiten immer größere Rollen ein. Der Großteil des Arbeitsplatzes ist mit Technologien wie W-Lan, Laptop und Smartphone ausgestattet. Das ermöglicht die räumliche und zeitliche Autonomie.
Mit Hilfe von KI-getriebener Software bei Routinearbeiten haben Menschen mehr Zeit für kreative, anspruchsvolle und strategische Aufgaben. Beispielweise können Kunden einen Termin vereinbaren, ohne zu bemerken, dass sie gerade mit einer Maschine geredet haben.
Der Einsatz von Robotern in der Industrie wird immer mehr zunehmen. Die Mensch-Maschine-Kollaboration ist daher heutzutage nicht mehr unvorstellbar. In Japan kann man z. B. einen Dino-Roboter sehen, der die Gäste begrüßt und Roboter, die beim Check-in helfen und das Gepäck auf das Zimmer bringen.
Arbeit 4.0: mehr Chancen als Risiken
Die Digitalisierung kann zu massiven Jobverlusten führen. Viele Berufe werden verschwinden und durch neue Arbeitstätigkeiten ersetzt. Berufe wie Bauzeichner, Lageristen, zentrale Telefonvermittlung werden von Maschinen übernommen. 3D-Druckspezialist, Datamining Spezialist und Scrum Master werden die Berufe der Zukunft sein. Die große Anzahl von Arbeitsplätzen kann abgeschafft werden, aber die neu erschaffenen Berufe werden auch viele neue Arbeitsplätze kreieren.
Außerdem bringt die Digitalisierung viele andere Auswirkungen auf die Arbeit. Durch neue Technologien erhöht sich die Produktivität und verringert Belastungen sowie Gefährdungen. Roboter können z. B. als Hebe- und Tragehilfe arbeiten. Die Mitarbeiter haben daher mehr Entscheidungsraum bei der Arbeitsgestaltung.
Neue Anforderungen durch Digitalisierung
Die Anforderungen an die menschliche Arbeit in Industrie 4.0 sind gestiegen. Die Mitarbeiter werden aufgefordert, stetig ihre Fähigkeiten und Kompetenzen weiterzuentwickeln und gleichzeitig mehrere Aufgaben erledigen zu können.
Die Technologien ändern sich jeden Tag mit rasanter Geschwindigkeit, deswegen ist lebenslanges Lernen eine der Herausforderungen der Arbeit 4.0 ist. Außerdem ist es nötig, Selbstverantwortung zu übernehmen. Dazu muss man bereit zu sein, sich kontinuierlich mit Veränderungen der Arbeitswelt zu beschäftigen.
Um in einem digitalen Arbeitsplatz zu arbeiten, sind Digital-Fähigkeiten Grundvoraussetzung. Die Fähigkeiten, mit Daten im Netz umgehen zu können sowie mit Endgeräten und Anwendungen zusammenarbeiten zu können sind Essentiell.
Fazit
In der Arbeit 4.0 kooperiert der Mensch enger mit Technologie als jemals zuvor. Arbeit wird flexibler und kreativer. Diese Entwicklung bringt Risiken, aber auch Chancen mit sich. Und um diese Chance ausnutzen zu können, müssen Beschäftigte und Unternehmen die neuen Herausforderungen überwältigen. Wer mit dem rasanten Wandel mithalten will, muss lebenslang lernen und digitale Fähigkeiten beherrschen und sich eigen machen.
Quellen:
https://www.agv-bw.de/digitalisierung/arbeit-4-0/digitalisierung-arbeitsplatz
https://www.agv-bw.de/digitalisierung/arbeit-4-0