Employer Branding zu Deutsch “Arbeitgebermarkenbildung“, oder auch „wie sich ein Unternehmen für Arbeitnehmer interessant darstellt“.
Moment mal! Ein Unternehmen macht sich für den Arbeitnehmer interessant?
Da stimmt doch was nicht! Ist es nicht so, dass nur der Arbeitnehmer in der Pflicht ist, ein Unternehmen zu finden und sich dem Unternehmen gegenüber interessant machen muss? Hat denn jetzt auch das Unternehmen die Pflicht, aktiv seine Außenwirkung zu gestalten?
Ja auch Unternehmen müssen sich der Frage stellen, wie sie gegenüber potenziellen neuen Mitarbeitern repräsentiert sind! Diesen Eindruck gewinne ich, wenn ich mich über das seit ungefähr einem halben Jahrzent (so Google Insights) immer populärer werdende Wortpaar „Employer Branding“ informiere. Natürlich ist im vorigen Absatz etwas überspitzt dargestellt, dass Unternehmen in der Vergangenheit eher eine passive Rolle beim Recruiting neuer Mitarbeiter gespielt hätten und natürlich stellt dies hier nur meinen Eindruck dar. Jedoch möchte ich mich nicht allzuweit von diesem Gedanken entfernen und möchte behaupten, dass sich die Situation, der sich Unternehmen beim Recruiting heute gegenüberstehen, geändert hat. Und zwar in der Hinsicht, dass sich die Möglichkeiten der Arbeitgebermarkenbildung erhöht haben und genutzt werden sollten. Gerne erweitere ich meinen Eindruck an dieser Stelle durch Kommentare zu meinem Beitrag!
In Zeiten moderner Kommunikationsmedien wie Xing, Twitter, Google+, Facebook & Co, die eine einfache Kontaktaufnahme zu anderen Menschen geradezu begünstigen und zur Interaktion einladen, ist es eine Notwendigkeit geworden, dort auf die Suche nach neuen Mitarbeitern zu gehen. Wir sprechen hier hauptsächlich von sozialen Netzwerken. Laut einer Pressemitteilung der GFK-Gruppe sind nämlich rund zwei Drittel der Bevölkerung online und gemessen an ihrer Gesamtnutzungsdauer der Online-Dienste in sozialen Netzwerken anzutreffen.
Deshalb gilt es als Unternehmen in sozialen Netzwerken repräsentativ zu sein und sich aus der Fülle der anderen Unternehmen hervorzuheben, also sich selbst zu vermarkten. Ich spreche absichtlich von Netzwerken, weil jeder Internetuser durchschnittlich in 2,2 Netzwerken angemeldet ist (siehe Futurbiz). Man baut sich als Unternehmen also eine Präsenz in Netzwerken auf um potenzielle Mitarbeiter zu selektieren, kennenzulernen und anschließend zu rekrutieren. Wenn ich mir die sozialen Netzwerke als Weiden vorstelle, auf denen Herden potenzieller Bewerber grasen, so muss ich zusehen, dass ich meine persönliche Weide immer interessant und ertragreich pflege, um die Herde oder zumindest einzelne Tiere herüberzulocken. Selbst verborgene Schätze in Form von passiven Teilnehmern sozialer Netzwerke können durch geführte Dialoge (z.B. auf Facebook Karrierefanseiten) entdeckt werden. (vgl. HR-Barometer 2011, S.48)
Wie stellt man sich nun attraktiv beim Arbeitnehmer vor?
Ein tolles Beispiel in Form einer Talentshow ist von der Firma Perrigo auf Youtube zu finden. Das Unternehmen will so zum Ausdruck bringen, dass es kreative und talentierte Individuen sucht.
Ein andere Form der Arbeitgebermarkenbildung hat sich Henkel ausgedacht. Durch Kurzinterviews zufriedener Mitarbeiter stellt Henkel seine Unternehmenskultur vor.
Empfehlungen für eine erfolgreiche Arbeitgebermarkenbildung sind auch in der Studie „Erfolgreiche Arbeitgebermarkenbildung“ von HRblue und Königsteiner Agentur zu finden.