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Lars Lehne
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Google: Die digitale Zukunft ist bereits Realität

Im Rahmen einer Veranstaltung der IHK Heilbronn-Franken und des regionalen IT-Netzwerkes trend-connection sprach Herr Lars Lehne, Country Director Agency Google Deutschland, über die digitale Zukunft von Wirtschaft und Gesellschaft. Welchen Mehrwert schafft der Eintritt ins Internet für mittelständische Unternehmen? Wie gestaltet sich die Zusammenarbeit im Zeitalter des Social Web? Eine digitale Zeitreise durch 15 Jahre Google.
Im Anschluss des Vortrags hatten wir die Gelegenheit Herrn Lehne und Prof. Dr. Sonja Salmen zum Thema Cloud Computing und Datenschutz interviewen zu dürfen.

Herr Lars Lehne, was hat Sie dazu bewegt von Ihrem vorherigen Unternehmen zu Google zu wechseln und was macht Google so einzigartig als Arbeitgeber?

Eine ganze Menge, was mir vorher nicht bewusst war. Ausschlaggebend für den Jobwechsel war die Tatsache, dass Google an der vordersten Front der digitalen Welt aktiv ist. Google  verfolgt ein konsequentes Innovationsmanagement, ist stets sehr auf Dynamik ausgerichtet und weis die enorme Kraft der Emotion für Marketing und Vertreib einzusetzen.

Herr Lars Lehne, wie  sieht die Zukunft des Google Cloud Computing aus?

Wir wachsen in diesem Bereich extrem stark. Ich geh davon aus, dass immer mehr Firmen tatsächlich dem Thema Cloud Computing folgen werden, unabhängig von uns oder bei anderen. Mir ist aufgefallen, dass immer mehr Großkonzerne die Vorteile des Cloud Computing nutzen, die für mich darin liegen, dass eine enorme Kosteneinsparung realisiert wird, bei gleichzeitiger Steigerung der Arbeitsweise im  Hinblick auf Effizienz, Geschwindigkeit und Effektivität. Unsere Kollaborationstools, Google Docs, Google Sites, GMail, Google Maps  etc. ermöglichen unseren Usern über mehrere Standorte hinweg als Team zu kollaborieren und das zum Nulltarif.

Welche Chancen sehen Sie hier für kleine und mittelständische Unternehmen Prof. Dr. Sonja Salmen?

Diese Tools ermöglichen insbesondere kleinen und mittelständischen Unternehmen die Vorteile eines kollaborativen Arbeitsstils erstmals kostenlos zu testen und persönliche Erfahrungen zu sammeln. Authentische Erfahrungen sind elementar, um einen effektiven und effizienten Weg hin zu einem echten Mit-Machunternehmen in Angriff nehmen zu können. Bitte bedenken Sie, die Generation Y (Geburtsjahrgänge 1980-2000) wird mit Eintritt in das Berufsleben einen kollaborativen Arbeitsstil einfordern und spätestens in 5 Jahren aus den Führungsetagen heraus durchsetzen. Um den Change-Prozess generationsübergreifend gestalten zu können, ist es wichtig dass vorab bereits Erfahrungswerte diesbezüglich in der Stammbelegschaft vorhanden sind.

Herr Lars Lehne, wie stellen Sie sicher, dass die Unternehmen im Bereich des Cloud Computing geschützt sind, ohne dass hierbei zu viel Aufwand oder zu viele Risiken entstehen?

Dies gestaltet sich in der Tat schwierig. Trotz Erfüllung aller Sicherheitsstandards und Tests, gibt es keine 100% Sicherheit im Bereich des Cloud Computing. Man muss sich vergegenwärtigen, dass Fehler auftreten können und in der Tat auch auftreten. Unser Geschäftsmodell basiert jedoch darauf, wenn wir ernst zunehmend Sicherheitslücken oder Probleme mit Daten hätten würde es Google nicht mehr geben. Also wenn wir irgendetwas wahnsinnig ernst nehmen dann das, aber final sicherstellen können wir es nicht. Wir werden es nie allen Gesetzgebern recht machen können, vor allen Dingen deutsche Unternehmen bestehen auf europäische Gesetze. Ebenso garantieren wir nicht, dass die Daten innerhalb der Europäischen Union (EU) liegen auch wenn sie es zu 99,9% tun. Nur wenn ein Serverpark in seiner Kapazität in die Knie geht oder abbrennt, werden wir die Daten runterholen und verlagern sie dahin wo gerade Platz ist, wenn das außerhalb der EU ist, Pech!

Frau Salmen, ist es denn nicht zu riskant das Cloud Computing in den Geschäftsalltag von KMUs zu integrieren?

Es ist sehr wichtig, dass Geschäftsführer und Verantwortliche von KMUs ein Gefühl für sinnvolles Risikomanagement im Hinblick auf Cloud Computing entwickeln. So kann zum Beispiel in der Cloud hochgeladene Prospekte bei einem Verlust als virale digitale Werbung durchaus positiv aufgefasst werden.  Der Verlust einer streng geheimen Verfahrenstechnik hingegen könnte den möglichen Verlust der Marktführerschaft bedeutet.  Wichtig ist, dass Mitarbeiter im Rahmen von Guidelines klare Regeln im Umgang mit dem Cloud Management an die Hand bekommen und  diese auch verinnerlichen.

Herr Lars Lehne, aus aktuellem Anlass, welche Maßnahmen ergreifen Sie um die Cloud-Daten bei einer Umweltkatastrophe sicherzustellen?

Wir haben mehrere Serverparks auf der ganzen Welt. Wir liegen nicht beieinander, wie ich kürzlich von einem großen Agenturnetzwerk gehört habe, die ihre Hauptserver in Manhattan und die Backupserver in New Jersey lagerten. Herzlichen Glückwunsch, beide Parks sind platt! Wir haben sie komplett weltweit verteilt, wenn es zu ernsthaften Problemen kommt können wir sie abziehen. Durch ein globales Netz und freie Kapazitäten können wir bei einem Risiko das auffangen, was wir im Zweifel an einer Stelle verlieren.

Herr Lars Lehne, welchen Mehrwert schafft der Eintritt in die digitale Welt für Unternehmen, was anderen Unternehmen verwehrt bleibt?

Ich werde morgen existieren gefunden werden und überleben.  Ich glaub es wird bei 5 Milliarden Menschen global immer mehr darauf ankommen, dass sie registriert sind. Es wird immer weniger gedrucktes Suchmittel geben. Die Tage von den gedruckten Gelben Seiten sind gezählt, die des Branchenbuchs auch online wird es sie geben. Auch da muss ich gefunden werden, es wird immer mehr darum gehen, dass was ich als Unternehmen an Werten und Produkten habe und wofür ich einstehen will, der Menschheit zur Verfügung zu stellen, egal an welchem Ort der Welt.

Herr Lars Lehne, macht es Ihrer Sicht Sinn nicht nur Mitarbeiter, sondern auch Kunden, Partner und Lieferanten in den Prozess des Cloud Computing einzubeziehen?

Im Bereich der Werbeagenturen, für den ich verantwortlich bin, habe ich das bei einigen durchgesetzt und diese sind begeistert. Die Zusammenarbeit mit Kunden via Google Tools in der Cloud ermöglichte eine Einsparung der Reisekosten. Das ist ein Zeit- und Effizienzgewinn, den hat es in dieser Form noch nicht gegeben und das zum Nulltarif. Keine Hightech-Technik keine Videoanlage nur mit einem Laptop und Wifi. Unternehmen, die das einsetzen sind begeistert und ich denke die Vernetzung wird mit der Zeit zunehmen.

Sehen Sie sich noch weitere Vorteile für die KMUs, Frau Salmen?

Durch die Vernetzung mit Kunden, Partnern und Lieferanten, externen Experten wird es möglich, ad hoc schnell neue Ideen in das Unternehmen hineinzutragen, um daraus marktgerechte  innovative Produkte und Dienstleistungen  zu generieren. Es gibt derzeit keine andere  Innovationskraft, um ad hoc, schneller kostengünstiger und treffsicherer die internationale Wettbewerbsfähigkeit zu steigern.  Da KMUs in der Regel nur über begrenzte Mittel im Bereich der Forschung & Entwicklung verfügen, wäre ein Auslassen dieser Chance fatal  für deren  internationale Wettbewerbsfähigkeit.

Dies wird in Zukunft insbesondere hier  in der Region Heilbronn-Franken  von großer Bedeutung sein,  denn die hier angesiedelten Weltmarktführer sind angewiesen auf eine hohe möglichst kostengünstige Innovationsdynamik, um ihre internationale Vormachtstellung auch in naher Zukunft behaupten zu können.

 

Über Ferdi Köhrem

Student des Studiengangs Electronic Business an der Hochschule Heilbronn.

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