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acta / Ein schwarzer Goldfisch wird durch eine haltende Hand von den richtigen Goldfischen getrennt - Diskriminierung
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re:publica 2012 – EU-Kommissarin sieht keine Zukunft für ACTA

ACTA – ein Thema, das nun schon lange Zeit durch die Medien kursiert. Unzählige Netzaktivisten ziehen regelmäßig durch die Straßen und vertreten lautstark ihre Meinung. „Mehr Internetfreiheit“ und „Gebt ACTA keine Chance!“ fordern sie auf ihren Plakaten. Doch eine Entscheidung um das umstrittene Anti-Piraterie-Abkommen war bisher kaum absehbar.

re:publica gewinnt an Bedeutung

Auf der re:publica 2012 in Berlin hat EU-Kommissarin Kroes nun überraschend Ihre Meinung zum Thema ACTA geäußert – oder vielmehr – Ihre überraschende Meinung! Jedes Jahr im Frühling treffen sich Blogger, Social-Media-Fans, Forscher, Manager, Unternehmer und viele mehr auf der re:publica in Berlin, der größten Internetkonferenz Europas. Diskutiert werden aktuelle Themen rund um die digitale Gesellschaft, das Web 2.0 und soziale Medien. Zum Auftakt im Jahr 2007 zählten die Veranstalter ca. 700 Besucher. Anfang Mai 2012 waren es bereits 4000 Netzaktivisten, die sich in einem über 200-stündigen Programm, verteilt auf drei Tage und acht Bühnen, mit 350 Rednern aus über 30 Ländern auf die neusten Themen des sozialen Internets gestürzt haben. Ein weiterer Beweis dafür, wie aufstrebend und innovativ der Bereich Social Media momentan ist.

ACTA-Debatte auf der re:publica 2012

Kein Wunder, dass auch das Anti-Counterfeiting Trade Agreement, kurz ACTA, eines der in Berlin besprochenen Themen war. Weitere grundlegende Informationen zum geplanten Handelsabkommen  finden sich z.B. auf der Seite der Hannoversche Allgemeinen oder in unzähligen YouTube-Videos. Dabei sollte man allerdings immer im Hinterkopf behalten, dass die meisten Erklärungen auf YouTube das Thema stark polarisieren. Im Video von Explainity wird eine – meiner Meinung nach – eher unparteiische Bestandsaufnahme geboten.

Die „große Überraschung“ der re:publica 2012 bot der Auftritt von EU-Kommissarin Neelie Kroes. Die ehemalige EU-Wettbewerbsabgeordnete und heute für die digitale Agenda zuständige Niederländerin ist nach wie vor von der Notwendigkeit eines solchen Urheberrechtsabkommens überzeugt. Doch anscheinend nicht mehr von ACTA! Dies brachte Sie wohl auch in Berlin klar zum Ausdruck.

“Machen Sie sich um ACTA keine Sorgen mehr”

…zitierte Spiegel Online. Offensichtlich ist Frau Kroes selbst nicht mehr davon überzeugt, dass das seit 2008 heiß diskutierte Abkommen überhaupt noch in Kraft treten könnte. “Wir leben jetzt wahrscheinlich in einer Welt ohne SOPA und ohne ACTA.” (Quelle: Welt Online) Sollte das wirklich das Ende der immer fortwährenden Debatten um ACTA sein? Natürlich nicht um Urheberrechte, Piraterie, Datenschutz und Internetfreiheit, ganz klar! Aber womöglich um ACTA selbst… um ACTA, so wie es von einem erheblichen Teil der Netzgemeinde auf den Straßen offensichtlich verurteilt und boykottiert wurde!?

Wir dürfen gespannt sein, wie es weiter geht!

 

Über Patrick Steinbacher

Student im Studiengang Wirtschaftsinformatik der Hochschule Heilbronn. Kontakt: Google+

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